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The following publications draw on my experience of academic research as well as my art practice.
Seit mehr als zehn Jahren beschäftigt sich Celia Brown in ihren Bildern mit Alice, der kleinen Heldin aus Lewis Carrolls Kinderbuchklassikern „Alice im Wunderland” (1865) und „Alice hinter den Spiegeln” (1872). Nach Vorlage der Original-Illustrationen des britischen Zeichners John Tenniel lässt sie das Mädchen in Rüschenkleid mit forschendem Gesichtsausdruck durch lichte, von Ranken und Wolken durchzogene Landschaften schlendern, die bevölkert sind von mythischen Gestalten wie Amor und Psyche, der ägyptischen Göttin Isis, den Engeln und Dämonen William Blakes und anderen leichthändig skizzierten Figuren aus der Malereigeschichte. Was auf den ersten Blick wie das zufällige Zusammentreffen von Bildelementen unterschiedlichster Provenienz wirkt, erweist sich tatsächlich als eine von literatur-, kunst- und sozialwissenschaftlichen Recherchen inspirierte Erkundung des Reflexionsraumes, aus dem Alice als ebenso zeitgenössische und überzeitliche Figur seit 150 Jahren in die jeweilige Gegenwart ihrer Leserinnen und Leser tritt. Neben ausgewählten Zeichnungscollagen aus dem Alice-Zyklus versammelt der Band zahlreiche weitere, analog und digital bearbeitete Kompositionen, die auf wunderbar freie, assoziative Weise das erzählerische Potenzial anzapfen, das in den Sedimenten der Kulturgeschichte steckt. Mit ihren Bildern weitet Brown den Blick für die Beweglichkeit des Denkens jenseits der Logik der Linearität.
Texte von Dietrich Roeschmann.
64 Seiten, 24 x 30 cm,
deutsch, englisch,
39 Abbildungen, Hardcover, Fadenheftung
Verlagstext: Lewis Carrolls Alice-Erzählungen stecken voller Rätsel und lassen ihre Leser mit vielen Fragen zurück. Celia Brown gelingt es, mit einem ganz eigenen Ansatz, manche dieser Rätsel zu entschlüsseln. Browns These: Alice und die übrigen Figuren spielen eine Vielzahl von Rollen, die sich Carrolls religiösspiritualistischer Auffassung der griechisch-römischen und ägyptischen Antike verdanken. Gleichzeitig war die geistige Welt des Schöpfers von Alice im Wunderland geprägt von der naturwissenschaftlich-technischen Rationalität des Viktorianischen Zeitalters. Durch diese doppelte Brille nahm Lewis Carroll zeitgenössische Entwicklungen wahr und kommentierte sie: Industrialisierung und Globalisierung, die Beschleunigung der Zeit und die Folgen des technologischen Fortschritts. Sein künstlerisches Genie erlaubte es ihm, diese Themen in Wortspiele und Metaphern zu übersetzen; in Nonsens, der Sinn macht.
Bilder und ihre Spiegelungen rund um Diskurse von Körper und Kultur, Kunst und Tanz, von Neurowissenschaften, Informatik und Physik treten in diesem Band in einen Dialog miteinander. Im Austausch zwischen Wissenschaft und den Künsten betreten wir mit Alice im Spiegelland phantastische Welten, um Phänomene anschaulich werden zu lassen und um aktuelle Entwicklungen unserer Zeit zu diskutieren. Dadurch werden die Grenzen herkömmlicher Realitätsmodelle befragt, hinter Spiegeln »six impossible things« entdeckt und Lecture Performances kreiert, in denen sich die wissenschaftliche Narration mit Tanz und Schauspiel abwechselt.
Contrary to the common view that Wonderland was sheltered from major world events, Carroll projects global trends onto his intrepid child explorer, allowing her to experience the expanding and shrinking effects of global dynamics. Emigration to the Antipodes stretches her body and the reader’s imagination beyond terrestrial limits into mysterious realms. Unbelievable animals became a reality in the context of world exploration, challenging the Victorians to extend their mental as well as their geographical horizons. The threat to the biblical divine order of animals unknown to Noah was augmented by the publication of Darwin’s On the Origin of the Species in 1859. Carroll, as a devout Christian, revived traditional views of animals as allegories of virtues and vices and as mediators between the world of spirits and the material world. Alice and Wonderland animals play roles as divine beings in a coded confrontation between contemporary scientific paradigms and magical belief-systems.